Anwendungsbereiche

Die biodynamische Osteopathie geht noch mehr auf die Ganzheit und die Gesundheit des Patienten ein. Mit sanfter Feinfühligkeit werden innere, ursprüngliche und heilende Kräfte gestärkt, das Fließen der Körperflüssigkeiten wird angeregt und dadurch bekommen die Selbstheilungsmechanismen so viel Energie, dass sie Krankheiten überwinden können.

Im Laufe des Lebens muss der Körper mit vielen Problemen fertigwerden, beispielsweise Stürze, als Kleinkind von der Schaukel gefallen, als Schulkind immer wieder an Bronchitis gelitten, als Jugendlicher in einen Autounfall verwickelt mit Schleudertrauma, später vielleicht durch Ausrutschen eine Sprunggelenkverletzung. Bei jedem Ereignis versucht der selbstheilende Mechanismus des Körpers, das Problem zu lösen. Oft bleiben aber Narben oder Blockierungen, die Stauungen verursachen und das Fließen behindern. Der Körper versucht die Störungen zu umgehen, dadurch entstehen Körpermuster. Wenn man dann aus beruflichen Gründen viel sitzen muss oder Stress hat, kann der Körper irgendwann nicht mehr kompensieren, der Selbstheilungsmechanismus ist überfordert und es entstehen Beschwerden, wie Rückenschmerzen, Migräne oder Herzbeschwerden. In der osteopathischen Behandlung versucht man die ursprünglichen Blockierungen und Dysfunktionen zu lösen, damit alle Flüssigkeiten wieder fließen können und die Selbstheilungskräfte wieder aktiv werden und Beschwerden vergehen.

Folgende Patientengruppen sind aufgrund ihrer Situation und akuten Beschwerden besonders zu beachten, und es bedarf einer achtsamen Behandlung:

Schwangere

Viele Beschwerden während der Schwangerschaft z.B. Übelkeit, Rückenschmerzen, Sodbrennen haben ihre Ursache in Probleme, die schon vorher vorlagen. Zum Beispiel durch Unfälle: Sturz aufs Steißbein, Haltungsschwäche: Sitzende Tätigkeit, verkürzte Muskeln, Sehnen und Faszien. 

Es kommt zu Blockaden, Dysfunktionen und Stauungen. Durch die hormonelle Umstellung, Gewebswassereinlagerung und Gewichtszunahme ändert sich Haltung und Belastungsregionen, und es kann zu Beschwerden kommen. Durch die osteopathische Behandlung versucht man das Fließen der Körperflüssigkeiten zu fördern, Blockaden zu lösen, um das Gleichgewicht im Körper wiederherstellen und so der Frau eine glückliche und beschwerdefreie Schwangerschaft zu ermöglichen.

Säuglinge

Wenn Babys im Mutterleib nicht richtig liegen, besteht die Möglichkeit, dass der Kopf des Kindes gegen die Rippen oder Leber der Mutter gedrückt wird (Beckenendlage). Dadurch entsteht ein Druck auf Kopf, Nacken und Wirbelsäule des Kindes, und es kann zu physiologischen Störungen kommen. Auch durch Geburtstraumen z. B. Steckenbleiben im Geburtskanal, Saugglocken- oder Zangengeburt kann es zu Dysfunktionen und Blockaden an Kopf und Wirbelsäule kommen. Dadurch können beispielsweise Koliken, Schluck- oder Stillprobleme entstehen. Hierbei können die Krankheitsbilder wie „Schreikind“ oder „Überstreckungsyndrom“ entstehen. Die osteopathische Behandlung regt das Fließen der Körperflüssigkeiten an, sodass Blockaden gelöst werden können und Systeme ins Gleichgewicht kommen. Das Baby schreit nicht mehr so viel, die ganze Familie wird zufriedener und kann das Baby richtig genießen.

Kinder

Kinder sind keine kleinen Erwachsene. Sie unterscheiden sich in ihrer Anatomie und Physiologie. Außerdem sind sie in ständige Wachstumsprozessen eingebunden, und es bedarf einer besonders sensiblen und aufmerksamen Herangehensweise bei der osteopathischen Behandlung. Um dem Kind eine gute Entwicklung zu ermöglichen, ist es sinnvoll sie nach Stürzen, Operationen, Kieferorthopädischen Behandlungen, vor oder nach Wachstumsschüben osteopathisch behandeln zu lassen. Der Therapeut wird mit sanften, feinfühligen Händen die Selbstheilung unterstützen, sodass Dsyfunktionen ausgeglichen werden und Systeme sich in harmonischen Rhythmen bewegen können. Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit sich aktiv und harmonisch zu entwickeln.

Schmerzpatienten

Schmerzpatienten leiden oft über Jahre an ständigen oder immer wieder kehrenden Schmerzen. Es bilden sich Blockaden, Dysfunktionen und Muster im Körper, die die Selbstheilungskräfte nicht mehr kompensieren können. Der Osteopath versucht diese Störungen zu lösen und eine Balance im Körper herzustellen, damit die Schmerzen gelindert werden und sich dadurch die Lebensqualität des Patienten erhöht.

Sportler

Es gibt keine spezielle Sportosteopathie. Aber in vielen Bereichen ist die Osteopathie seit längerem schon etabliert, wie im Fußball, Handball, Skisport, Leichtathletik usw. Es hat sich bewährt, Sportler nach Verletzungen osteopathisch zu behandeln, um Blockierungen zu verhindern und die Selbstheilung aktiv zu halten. Auch ist es sinnvoll vor und nach Wettkämpfen und nach anstrengenden Trainingseinheiten osteopathisch zu behandeln. Durch die Stimulation können Leistungen unterstützt und Verletzungen vorgebeugt werden. 

Share by: